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August 2019
Vor einigen Wochen ist Balu in mein Leben getreten – ein „kleiner“ Berner Sennen Welpe. Die Entscheidung, wieder einen Hund zu holen, stand für mich zwar fest – allerdings geschah dann alles doch schneller als es zuerst geplant war.
Nachdem letztes Jahr unsere Hündin Laika verstorben ist und mich ihr Tod sehr mitgenommen hat, war klar dass erstmal kein weiterer Hund in Frage kommt. Nachdem über ein Jahr vergangen war, sah alles bereits anders aus. Wenn es um das Thema Trauer geht kann ich eins sagen: ich brauche Zeit. Oft sehr viel Zeit. Würde ich nach kürzerer Zeit wieder ein Tier haben, in dem Fall einen Hund, wäre es wohl nicht gut ausgegangen und hätte mich nur noch mehr runter gezogen. Jeder trauert anders – dem einen hilft es, wenn schnell wieder ein Tier im Haus ist, andere brauchen die Zeit alleine.
Leider verschwand im April 2019 nun unsere Katze – und somit war das Haus komplett leer. Für jemanden, der schon immer Tiere um sich herum hatte, ist das ein wirklich schlimmes Gefühl.
Also habe ich mich angefangen über verschiedene Hunderassen zu informieren, habe mich in alle möglichen Thematiken eingelesen und das ging über einige Wochen so.
Nachdem alles durchkalkuliert war, was man vorab einplanen kann, stand für mich fest: Mitte 2020 hole ich mir einen eigenen Hund.
Schließlich wurde die Auswahl von ein paar Rassen auch immer kleiner und kleiner – bis ich mich dazu entschieden hatte, mir einen Berner Sennenhund zu holen. Wieso ein Berner Sennenhund?
Diese Frage kann ich einfach beantworten: der Charakter hat mich voll und ganz überzeugt.
Ich brauchte einen Hund, welcher weder einen starken Jagd- noch Hütetrieb angezüchtet hatte.
Mit meinen Kaninchen und unseren Pferden wäre alles andere sonst sicher möglich, aber schon schwieriger.
Außerdem musste er freundlich, relativ ruhig und sehr gutmütig im Wesen sein. Da ich viel mit Menschen arbeite, bei uns am Stall auch Reittherapie stattfindet und wir immer wieder (auch änsgtlichere) Kinder zum Reiten da haben, muss der Hund mit sowas klarkommen können und nicht zu wuselig sein. Ein kleiner Hund kam für mich persönlich nicht in Frage, da ich auch der Sicherheit wegen einen Hund angeschafft habe. Dieser Aspekt sprach auch für den Berner Sennenhund: allgemein wird die Rasse als wachsam beschrieben, ohne dabei aggressiv oder aufdringlich zu werden. Natürlich möchte ich keinesfalls sagen, dass diese Rassebeschreibungen auf jeden Hund zutreffen. Doch nachdem ich mich viel informiert habe, wurde die Rasse überwiegend so beschrieben und das traf wohl bei den meisten auch mehr oder weniger zu.
Was ich eigentlich nicht wollte: lange Haare und zu viel Gewicht. Mein ursprünglicher Traumhund wäre ein Dobermann gewesen, in meiner aktuellen Situation hätte die Rasse aber vermutlich nicht besonders gut zu mir gepasst.
Abgesehen von diesen beiden Aspekten haben die Berner Sennen aber so ziemlich alles, wonach ich bei einem Hund gesucht habe – und für mich ist der Charakter der wichtigste Aspekt.
Nun war also für nächstes Jahr ein Hund geplant – ich wusste, dass ich die Kosten tragen kann und ihn defintiv genug ausgelastet bekomme. Aufgrund meiner Arbeit muss der Hund so gut wie nie wirklich alleine bleiben und erlebt ständig neue Sachen.
Schließlich haben einige Menschen in meinem Umfeld mir gesagt, ich könne mir doch auch jetzt schon überlegen einen Hund zu holen, nachdem ich mich so gut in alles eingelesen habe. Der Wunsch meinerseits war eigentlich auch da – denn beruflich passte es gerade perfekt, das Haus war leer und letztendlich hat alles gepasst. Bis auf eben der eigentlich geplante Zeitpunkt.
Wenn ich mich für ein Tier entscheide, dann will ich alles richtig machen – ich könnte niemals eines meiner Tiere wieder abgeben, und so muss man im Vorfeld abklären, was möglich ist und was nicht. In dem Jahr welches ich übrig gehabt hätte bis zur Anschaffung hätte ich Geld für den Kaufpreis angespart und nochmal ganz sicher überprüft, ob genug Zeit für einen Hund ist in meinem Alltag. Doch letztendlich ging dann alles schneller als gedacht.
Wir haben uns bei einem Treffen der Sennenhundrassen die Hunde nochmal angesehen – und ich war auf jeden Fall begeistert. Schließlich haben wir Züchter angeschrieben und sind dann auch direkt 300 Kilometer gefahren um einen Wurf anzusehen. Noch am gleichen Tag stand für mich fest: wir haben einen Hund gefunden. Die nächsten Tage klärte ich nochmal alles ab und sagte schließlich zu. In der Zeit darauf fuhr ich noch einige Male zu den Züchtern um Balu zu besuchen – bis wir ihn schließlich abgeholt haben.
Eins kann ich euch sagen – es war die beste Entscheidung die ich treffen konnte und ich habe diesen kleinen Klops von der ersten Sekunde an in mein Herz geschlossen.
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